Samstag, 11. November 2017

Landespokal Sachsen-Anhalt, 1/8-Finale: MSV Börde – Hallescher FC 0:3 (0:0)

Technische Daten:
Heinrich-Germer-Stadion, Magdeburg (4.990 Plätze)
Zuschauer: 503 (ca. 40 Gästefans)
Ticket: 10 EUR (Stehplatz)
Wetter: Dauerregen bei 5°C
Kaffee: heiß
Bratwurst: schmackhaft und ebenfalls heiß, 4/5 Sterne

Spielbericht:
Das Los hatte es gut mit mir gemeint: Mein alter Heimatverein, der HFC, wurde meiner neuen „Wahlheimat“ Magdeburg zugelost. Nur gab es diesmal kein großes Derby (einige hier werden sicherlich wissen, dass der Landespokalsieg seit einigen Jahren nur noch unter den Drittligisten Hallescher FC und 1. FC Magdeburg ausgemacht wird), sondern ein Aufeinandertreffen mit dem Verbandsligisten MSV Börde.
Die Vorzeichen versprachen keine hochklassige, aber eine interessante Partie. Beide Vereine taten sich in ihren Ligen schwer, der MSV hatte schon im Vorjahr knapp die Klasse gehalten und fand sich auch in der laufenden Saison im Tabellenkeller wieder (zu den durchwachsenen Leistungen des HFC schweige ich lieber mal). Erschwerend für den MSV kam hinzu, dass man wegen Sicherheitsbedenken das Heimrecht aufgeben und ins 5 km entfernte Heinrich-Germer-Stadion umziehen musste.

Mit dem Fahrrad am mir noch unbekannten Stadion angekommen, musste ich mich kurz orientieren, bevor ich letztlich doch zum Gästebereich ging. Den Heimbereich steuerten mir eindeutig zu viele Personen in FCM-Fankleidung an. Das Stadion zeigte sich erfreulich Retro – Laufbahn, ein kleiner überdachter Bereich auf der Hauptgeraden, sonst unüberdachte Kurven, viel Beton überzogen von Moos und Unkraut, umrahmt von blauen Zäunen.
Im Block fand ich mich inmitten von überwiegend schwarz gekleideten Gästen wieder, die mich auch nach dem Spiel noch etwas ratlos zurück ließen. Über die kompletten 90 Minuten erfolgte null (!) Support. Wenn, dann beschränkte sich dieser darauf, Zaunfahnen anzubringen und bei den Toren verhalten zu klatschen. Verbale Provokationen von der Gegengeraden wurden geflissentlich ignoriert.
Es entwickelte sich die erwartete Partie: Der HFC rannte (eher glücklos und wenig zwingend) an, der MSV stand tief in der eigenen Hälfte – jeder Vorstoß in die Hälfte des Gastes wurde vom Publikum mit Applaus bedacht. Viel Anlass für Applaus gab es jedoch nicht. Der HFC brachte es trotzdem nicht fertig, den Ball vor der Pause im Kasten des Verbandsligisten unterzubringen. Entweder scheiterte man an unpräzisen Abschlüssen oder am immer besser ins Spiel kommenden MSV-Schlussmann.

Kurz vor der 70. Minute (noch 0:0) – das Spiel trug immer noch nicht dazu bei, die Zuschauer zu erwärmen, gab es plötzlich Unruhe am Eingangsbereich des Gästeblocks. Einige „Gäste“ verließen den Block und rannten nach unten, um auf eine nicht näher zu erkennende Person einzuschlagen. Während der Rest des Gästeblocks irritiert nach unten blickte, nutzen wohl einige MSV-Balljungen die Gunst der Stunde, um sich Zahnfahnen der Hallenser anzueignen. Als der Block darauf aufmerksam wurde, nahm die Geschichte Fahrt auf und es entwickelte sich hektisches Treiben, die restlichen Fahnen wurden von den Ultras teils mit Gewalt vom Zaun gerissen, während sich die Ordner sichtlich überrascht erst einmal sammeln mussten.

Nachdem sich die Lage entspannt hatte, rief plötzlich jemand aus dem Gästeblock: „Hey, wir führen 1:0!“ – und dem war offensichtlich wirklich so. Für ein paar Minuten hatte keiner auf das Spielfeld geachtet. Von da an war das Spiel für den MSV gelaufen, der HFC legt noch zweimal nach.

Währenddessen versuchten immer mal wieder „Personen“ von Seiten der Gegengeraden, außen am Zaun zum Gästebereich zu gelangen, wurden aber von Polizei und Ordnern mit Feuerlöschern (!) davon abgehalten. Draußen formierte sich bereits weitere Polizei, alarmiert durch die vorangegangenen Unruhen, so dass ich bereits eine Minute vor Spielende das Stadion verließ. Und einen vergebenen Elfmeter des HFC verpasste – nass und durchgefroren, aber heil und mit Ground Nr. 51. Ein schwer verdienter!





Stadtklasse MD, Herren Kleinfeld, 18. Spieltag: Roter Stern Sudenburg - SSV Germania Magdeburg 5:3 (4:1)

Sportplatz Dodendorfer Straße Kunstrasenplatz, Kleinfeld 7 Zuschauer (davon 3 Kinder) Spielverlauf